Daniel Pabst wurde 1971 in Wien geboren.
Musiker, Videoartist, Fotograf und Kunstsammler. Zusammenarbeit bspw. mit dem Künstlerkollektiv Gelatin, Bella Angora, Lukas Ligeti, Martin Siewert, Didi Kern, Susanna Gartmayer, Chris Janka, Angela Christlieb, Dieb 13, Billy Roisz, uva..

Aktuelle Arbeiten:
2024 - Ausstellung mit dem Titel "Als die Tiere den Wald verließen" in MedienKulturHaus Wels mit Ina Fasching
2024 - 2 Fotografien im Rahmenprogramm #nebenschauplätze Wien Museum, der Personale Elfriede Mejchar,
2023 - Filmmusik, Fotografie, Performance, Protagonist, Videoart für den Film "Pandoras Vermächtnis" von Angela Christlieb (amourfoufilm)

2023 - Musik für ein achtstündiges Hörspiel „The Slap“ für den NDR.
2023 - Musikproduktion und Liveperformance für das Theaterstück GIER im Voralberger Landestheater)

seit 2020 diverse Live-Vertonungen für Stummfilme von G.W.Pabst und diversen anderen Regisseuren

2019 Mitarbeit bei der Ausstellung "Stinking Dawn" in der Wiener Kunsthalle der Künstlergruppe Gelatin und im dabei entstandenen, gleichnamigen Film.



Bildsprache

Ganz im Sinne einer surrealistischen Grundhaltung möchte ich allzu detaillierte Interpretationen vermeiden. Albrecht Schröder, Direktor der Albertina Wien, beschreibt den Surrealismus als „Attacke auf die Gewissheit“. Wie der Surrealismus suche ich einen Weg in Traumebenen, in das Unbewusste. Dabei werden Elemente kombiniert, die Friktion erzeugen und Ebenen zeichnen, die zur Projektion eigener Gefühle einladen. Sehr früh habe ich mich mit Kunst als Sprache auseinandergesetzt. Mein verstorbener Vater, Galerist in Wien und München, hat mich intellektuell geprägt, mich früh auf Ausstellungen mitgenommen und mich animiert, psychoanalytische Literatur zu lesen. Freuds „Totem und Tabu“, die Archetypentheorie C.G. Jungs oder Arno Grüns „der Verrat am Selbst“ waren wichtige Inhalte meiner Jugend.

Mit 18 Jahren besuchte ich mit meinem Vater eine Personale des Wiener Aktionisten Rudolf Schwarzkogler im Belverdere 21, damals salopp 20er-Haus genannt. Eine der eindringlichsten Ausstellungen, die ich besucht habe. Das Leben Schwarzkoglers empfand ich als unaushaltbar schmerzhaftes Gesamtkunstwerk, das am Höhepunkt des Schmerzes zu seinem Freitod führte. Es war aber auch eine Wohltat, eine Sprache entdeckt zu haben, die meine eigenen, aus der Kindheit herrührenden Verletzungen, übersetzen konnte.

Immer wieder habe ich in meinem Leben an diese Ausstellung und das damit verbundene Erlebnis zurückgedacht, aber erst seit kürzerer Zeit begreife ich, wie sehr sie Fokus und Sprache meines späteren fotografischen Werkes beeinflusst hat. Mir war immer klar, dass Schwarzkogler mein Verstehen von Sprache in einem kunst-kontextuellem Sinne verändert hat, jedoch nicht in allen Zusammenhängen. Die Schlagworte Entmenschlichung durch das Verhüllen des Gesichts, quasi die Unkenntlichmachung des Gesichts und dessen Bedeutung in einem auch soziologischem Sinn. Die Klarstellung, dass Schwarzkogler nicht im Sinne Nitschs, die Details einer Aktion durchgetaktet hat, sondern seine Aktionen für das Medium Fotografie konzipiert wurden, das vereint uns. Auch wenn meine Bildsprache weit weg von jener Schwarzkoglers zu sein scheint, sind viele Themenstellungen eng verwoben. Sexualität, Religion, Wildheit und das Animalische des Menschen im Angesicht der Zivilisation, führen uns unweigerlich zum Urschmerz der menschlichen Existenz. Dort, wo wir wider die eigene Natur unsere Umwelt und uns Selbst immer wieder zerstören, dort finden wir den Urschmerz. Aber auch die Nähe zu Wien prägt meine Fotografie, weil diese Stadt als ein Ort voller Konservatismen aus Angst vor Erneuerung, zwischen Metropole und Dorfcharakter schwankt und so einen guten Nährboden für provokative Positionen bietet.



 


 


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